Angela Merkel kommt derzeit ziemlich „ins Schwimmen“, gern würde sie im Hinblick auf die Flüchtlingspolitik „die Zeit zurückdrehen“, wie sie sich nach der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus ausdrückte. Die Redewendung „Ins Schwimmen kommen“ wird im Fall der Bundeskanzlerin niemand wörtlich nehmen. An ihr lässt sich aber bewusst machen, welche Bedeutungsverschiebungen Sprache permanent vollzieht (was denjenigen, die tatsächlich schwimmen oder rudern müssen, wenn sie nach Europa unterwegs sind, wenig Kopfzerbrechen machen dürfte). Nicht wenige Lyriker setzen sich derzeit mit diesen Entwicklungen auseinander, darunter der 1975 geborene Björn Kuhligk im ersten Teil seines Gedichtbands Die Sprache von Gibraltar (Hanser). Weiterlesen!