Wer auf Friedhöfen die Gräber prominenter Persönlichkeiten aufsucht, entdeckt öfter Merkwürdiges. Auf dem Grab Heiner Müllers (in unmittelbarer Nähe zu dem seines dramaturgischen und auch lyrischen Über-Vaters Bertolt Brecht) lag vor Jahren eine echte Zigarre, die sein Markenzeichen gewesen ist. So eindrucksvoll wie das Bild vom zigarrenrauchenden, schwarzbebrillten Heiner Müller sind nicht wenige der Gedichte, die nun knapp 20 Jahre nach seinem Tod 1995 im Band Warten auf der Gegenschräge vorliegen, die die Berliner Literaturwissenschaftlerin Kristin Schulz herausgegeben hat. Das Buch ersetzt den 1998 erschienenen Gedichtband der Heiner-Müller-Werkausgabe. Weiterlesen!