Rezension Steffen Popp „Im Dickicht mit Reden und Augen“ (Der Freitag)

Steffen Popp hat das Gedicht einmal mit einer Schaltung verglichen, „die mit verschiedenartigen Lampen und Strahlern bestückt zunächst dunkel herumsteht“. Dickicht mit Reden und Augen heißt der dritte Gedichtband des 1978 geborenen Lyrikers. Jedes Dickicht ist, wie die dunkel herumstehende Schaltung, ebenfalls eine tendenziell dunkle Angelegenheit, ein Terrain, durch das man sich seinen Weg erst bahnen muss. Ob die im Titel genannten „Reden“ und die „Augen“, die an eine Comiczeichnung denken lassen, in der weiße Augäpfel mit dunklen Sehschlitzen aus einer schwarzen Fläche starren, eher beruhigen oder verstören? Weiterlesen!

Elisabeth Edls Neuübersetzung von Gustave Flauberts „Madame Bovary“ (Klappentext)

Ein literarisches Werk von Weltrang in eine andere Sprache hinüberzutragen, ist immer wieder ein Abenteuer für Übersetzer, Leser und – sofern sie noch am Leben sind – Autoren. Der Übersetzer muss dabei die vertrackte Aufgabe lösen, sich so weit in die feinsten Verästelungen des Stils des Autors hineinzubegeben, dass eine Entsprechung des Textes zum Original in einer anderen Sprache glaubhaft zu lesen ist. „Elisabeth Edls Neuübersetzung von Gustave Flauberts „Madame Bovary“ (Klappentext)“ weiterlesen

Rezension Ezra Pounds Gesammelte Gedichte in neuer Übersetzung (Der Freitag)

Im November vor 40 Jahren starb der in Hailey, Idaho, geborene Dichter Ezra Pound im Alter von 87 Jahren in Italien, das ihm zum Schicksalsland geworden war. Nach Jahrzehnten immenser Produktivität war er am Ende gänzlich verstummt, er starb im Schlaf und wurde auf der venezianischen Toteninsel San Michele begraben. Zum ersten Mal hatte sich Pound 1908 in Venedig niedergelassen, nach Stationen in London und Paris erneut 1924, zum letzten Mal 1958, nachdem man ihn in Washington aus einem Hospital für kriminelle Geisteskranke entlassen hatte. Weiterlesen!

Rezension Les Murray „Killing the Black Dog“ (Der Freitag)

Als Les Murray in diesem Mai gemeinsam mit seiner Übersetzerin Margitt Lehbert hierzulande sein Buch Der Schwarze Hund vorstellte, lobte er die Übersetzung des Originaltitels Killing the Black Dog. Nach Erscheinen des Originals im Jahr 1996 habe er nämlich bitter erfahren müssen, dass man „diesen Hund“ niemals töten könne (als „black dog“ hatte Winston Churchill seine Depression umschrieben). Auch Murray litt unter Depressionen, was man sich kaum vorstellen kann, wenn man den gestandenen älteren Herren erlebt, der immer wieder als Nobelpreiskandidat gehandelt wird und dessen Verse in Australien jedes Schulkind kennt. Weiterlesen!

Zur Komik bei Peter Kurzeck (text+kritik)

„Geschichten mit explodierenden Espressokännchen“ lautete der Titel des Vortrags über Aspekte des Komischen im Werk von Peter Kurzeck, den ich im Juni 2011 im Rahmen einer Tagung an der Universität Flensburg gehalten habe. Aus der Tagung ist ein Sammelband der Edition text+kritik hervorgegangen, der im Jahr 2012 erschienen ist. Zum Band!