Für das Kritische Lexikon der Gegenwartsliteratur (KLG) habe ich einen Artikel über die Romanautorin, Lyrikerin und Kritikerin Olga Martynova geschrieben. Online kann man ihn lesen, wenn man dafür bezahlen möchte. Aber es gibt ja auch noch die gute alte Bibliothek, wo er auch bald zu finden sein wird. Lesen!
Rezension „Ich wiege 80 Kilo und das Leben ist mächtig“. Eine Biographie über Rainer Brambach (Deutschlandfunk)
„Lebenslauf“ heißt dieses Gedicht von Rainer Brambach aus dem Jahr 1977. In Variation zur liturgischen Bestattungsformel „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub“ wird darin das Element Erde gegen das Element Wasser getauscht. Der Mensch erscheint so als Wesen, das aus dem Wasser kommend wieder zu Wasser wird. Das verleiht den wenigen Worten eine quasi-religiöse Bedeutung. Ein typisches Beispiel für Brambachs Lyrik, die oft auf’s Existenzielle abzielt, ohne sich aufzuplustern. Lesen / Hören!
Patti Smith wird 70 (Frankfurter Hefte)
Rezension: Die Marburger Gesamtausgabe kann die Irrungen um Georg Büchners Werk auflösen
Büchner ist immer noch für Kontroversen gut. „Dichter-Punk, Berserker der Gerechtigkeit, Ahnherren der Empörten“ nennt das Magazin Cicero den vor 200 Jahren am 17. Oktober 1813 im hessischen Goddelau geborenen Dichter und zeigt ihn auf dem Cover der Oktober-Ausgabe mit Irokesenschnitt, Muskelshirt und Tätowierungen, die zwei der bekanntesten Zitate wiedergeben, die ihm zugeschrieben werden. Zugeschrieben wohlgemerkt, denn im Gegensatz zu „Was ist das, was in uns hurt, lügt, stiehlt und mordet“ aus Dantons Tod und aus dem Fatalismusbrief werden die Credits der Parole „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ aus dem Hessischen Landboten zu Unrecht Büchner angedichtet. Ursprünglich stammt sie vom französischen Schriftsteller Nicolas Chamfort (1741 bis 1794), der sie den Soldaten der Revolutionsheere als Wahlspruch vorgeschlagen haben soll. Weiterlesen!
Rezension Les Murray „Killing the Black Dog“ (Der Freitag)
Als Les Murray in diesem Mai gemeinsam mit seiner Übersetzerin Margitt Lehbert hierzulande sein Buch Der Schwarze Hund vorstellte, lobte er die Übersetzung des Originaltitels Killing the Black Dog. Nach Erscheinen des Originals im Jahr 1996 habe er nämlich bitter erfahren müssen, dass man „diesen Hund“ niemals töten könne (als „black dog“ hatte Winston Churchill seine Depression umschrieben). Auch Murray litt unter Depressionen, was man sich kaum vorstellen kann, wenn man den gestandenen älteren Herren erlebt, der immer wieder als Nobelpreiskandidat gehandelt wird und dessen Verse in Australien jedes Schulkind kennt. Weiterlesen!