Deutscher Preis für Nature Writing ( 10. September 2023, Silent Green, Berlin)

Der mit 10.000 Euro dotierte Deutsche Preis für Nature Writing geht in diesem Jahr an Susanne Eules.

Die Preisverleihung findet am Sonntag, den 10. September 2023 im Rahmen des internationalen literaturfestivals berlin im silent green Kulturquartier stattfinden, mit einer Laudatio auf die Preisträger*in von der Literaturkritikerin Beate Tröger. Das Grußwort hält Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien.

Im Gedichtzyklus miami t:ex(i)ting widmet sich Susanne Eules der berühmtesten Stadt Floridas, die wie so viele andere Großstädte vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht ist, heißt es in der Begründung der Jury. „Eine Bedrohung, von der sich der kapitalistische Hedonismus des Sunshine State allerdings wenig beeindrucken lässt, mag auch ein ‚wirbelrest city mit korallenkette‘. Man fährt weiter Kreuzfahrtschiff und reitet fröhlich den ‚leviathan der erderwämungsachterbahn‘. Pierre Aronnax und Ishmael, die alten Wasserhelden, haben in dieser Welt nicht mehr viel zu melden. An ihrer Stelle regiert jetzt das Kaffeehaus Starbucks, das sich den Namen mit dem Steuermann der Pequod teilt, und Kyogre, die ‚Wetter-Legende‘ aus dem Pokémon-Spiel. Susanne Eules bringt die Verse dabei in Bewegung, als verfüge dey über eine Wellenmaschine: Mal wie Treibgut, mal wie Schaumkronen wogen diese Verse über die Seiten, spielerisch, virtuos und von satirischer Schärfe: ‚o greenland du neues flo/rida‘!

Meine Laudatio kann gerne angefordert werden.

Jochen Kelter, Anja Utler ( 8. September 2023, Stuttgarter Lyriknacht, Literaturhaus Stuttgart)

19 Uhr Das Literaturhaus eröffnet den Abend mit Anja Utler und ihrem Lyrikband „Es beginnt. Ein Trauerrefrain“: In 209 kurzen, locker an die Tradition des Haiku angelehnten Gedichten fragt Anja Utler, wie wir Trauer und Zeiten der Krise bewältigen. Utler fasst dabei Gefühle als Auskunftgeber über die Beziehungen in der Welt, die nicht nur die Bedeutung (ausbleibender) gesellschaftlicher Veränderungen bezeugen, sondern auch Wege aufzeigen, zu handeln.

19.40 Uhr Das Schriftstellerhaus geht mit Claudia Gabler nach einem trockenen Sommer in den Wald. Was kann man von dort mitbringen? Verse, was sonst? „Vom Aufblühen in Vasen“ heißt der 2021 erschienene Gedichtband der im Schwarzwald lebenden Lyrikerin. In ironischen Serpentinen geht es zu Gipfelkreuzen und schmelzenden Gletschern – auf der Suche nach Glühwein und Glück.

20.20 Uhr Kurze Pause + kühle Erfrischung

20.30 Uhr Die Stadtbibliothek lädt Jochen Kelter ein. Jochen Kelter bezieht in seinen Gedichten auch stets politisch Stellung. Er stellt seinen neuen Lyrikband „Verwehtes Jahrhundert“ vor – ein Rückblick von 1945 bis ins Heute mit all seinen Schattenseiten. Zuflucht biete nur die Poesie, so der Lyriker, sie ist „täglich Brot“ und „einzig Licht der Seele“.

21.10 Uhr Sag‘s durch die Blume: Zum Abschluss bringt die Autorin und Künstlerin Tine Melzer die Lyriknacht zum Blühen. Sie hat in ihrem Band „Blumen sind geil“ (2020, mit Markus Kummer) über die Sprache der Blumen nachgedacht und nach Zugehörigkeit und Ordnungssinn gefragt in „Alpha Bravo Charlie“ (2023).

Yevgeniy Breyger: „Frieden ohne Krieg“; Sibylla Vrčić Hausmann: „meine Faust“, Poetenfest Erlangen (26. und 27. August 2023)

Am 26. August liest Yevgeniy Breyger aus seinem Gedichtband „Frieden ohne Krieg“, am 27. August liest Sibylla Vrčić Hausmann aus „meine Faust“. Im Anschluss an beide Lesungen, die jeweils Teil eines Lesenachmittags unter dem Motto „Revue der Neuerscheinungen“ im Erlanger Schlossgarten sind, gibt es jeweils halbstündige Autorengespräche.