Vom Gehen und Bleiben – Eine Reise in Ungarns Literaturszene (05. März 2023, SWR2, 14:05 Uhr)

Was braucht es, damit ein Radiofeature gesendet wird? Es braucht eine Idee, eine/n Redakteur/in, der/ die sie spannend findet. Und dann? Braucht es diejenigen, die mitmachen. Diejenigen, die einen mit Rat und Tat unterstützen. Es braucht Zeit. Es braucht Technik. Es braucht Zeit. Es braucht Nerven. Gutes Wetter ist nicht zwingend, aber hilfreich. Und es braucht Vertrauen, das Vertrauen anderer und Selbstvertrauen, wenn einem/r mal wieder alles über den Kopf zu wachsen droht. Es braucht einen liebevollen und mitdenkenden Techniker, in diesem Fall war er da und hatte sogar selbstgebackenes Shortbread im Studio dabei.
Es braucht eine kluge und empathische und leidenschaftliche Regisseurin.

Und wenn all das da ist, dann ist es ein großes Glück! Ungarn ist ein kleines Land mit so großer Literatur.

Anmaßend also die Vorstellung, das in einer knappen Stunden für den Moment abbilden zu wollen. Aber besser scheitern, mit Beckett gesprochen, das kann ein Anspruch sein. Und das Feature ist eine unbedingte und insistierende Aufforderung, über den Tellerrand der medialen Berichterstattung zu schauen, wenn es um Ungarn geht.

Listen to the Radio!

Ungarn sorgt unter der nationalkonservativen Regierung von Viktor Orbán seit Jahren für Schlagzeilen. Die Stimmung im Land ist zunehmend angespannt, die Gesellschaft polarisiert, die EU-Mitgliedschaft steht auf dem Spiel. Wie gehen ungarische Autoren und Autorinnen mit der Situation um? Wir treffen Schriftsteller, die sich in die innere Emigration zurückgezogen haben, und andere, die sich politisch engagieren. Wir besuchen Autoren, die in ihren Büchern nach historischen Ursachen für die heutige Lage forschen, die von ihren Konflikten erzählen – und von der kritischen Liebe zu ihrem unruhigen Land.

Lyrikgespräch über Tadeusz Dąbrowski „Wenn die Welt schläft“ und Tillmann Severin „Museum der aussterbenden Mittelschicht (31. Januar 2023, Büchermarkt, DLF)

Insa Wilke, Alexandru Bulucz und ich erinnern uns an Michael Braun. Und sprechen dann über zwei Gedichtbände, über die wir zuvor nachgedacht haben. Tadeusz Dąbrowskis Band „Schwarzes Quadrat auf schwarzem Grund“ habe ich vor elf Jahren für den FREITAG rezensiert. Der Band erschien im Luxbooks Verlag, der inzwischen Geschichte ist, und es war sofort klar, dass hier jemand dichtet, der viel kann und etliches weiß. Jetzt über seinen Band „Wenn die Welt schläft“, der im Schöffling Verlag erschienen ist, zu sprechen, war wie ein leises und umso schöneres Heimkommen. Sich nicht getäuscht zu haben, das kann in aller Traurigkeit über den Verlust eines Freundes für einen Moment beruhigen.

Hier der Link zum Gespräch.

Gespräch mit Alexander Wasner über „Zum Paradies“ von Hanya Yanigahara (7. Januar 2022, SWR 2, lesenswert Magazin)

Kitsch oder Kunst? Oder beides? Von fast allem viel hat Hanya Yanagihara auf über 900 Seiten zu Papier gebracht. Alexander Wasner und ich nähern uns dem Wälzer „Zum Paradies“ (Claasen Verlag) im Gespräch im Rahmen des lesenswert-Magazins, in dem auch Michel Houellebecqs neuer Roman „Vernichten“, Ronja von Rönnes Roman „Ende in Sicht“ und Mary Ruefles wie die F.K. Waechtersche subtile Katze zwischen allen Stühlen sitzendes Buch „Mein Privatbesitz“ besprochen wurden. Nachzuhören ist die Sendung hier.

SWR Bestenliste Januar (2. Januar 2022, 17:05 Uhr, SWR 2)

Kirsten Voigt, Martin Ebel und ich haben mit Carsten Otte über vier Bücher der SWR-Bestenliste gesprochen:
Olga Tokarczkus Essayband „Übungen im Fremdsein“ (Kampa), Jenny Erpenbecks „Kairos“ (Penguin), Simone de Beauvoirs „Die Unzertrennlichen“ (Rowohlt) und Julia Francks „Welten auseinander“ (S. Fischer). Nachzuhören ist die Sendung, die einmal mehr im Studio aufgezeichnet werden musste, hier.