Sibylla Schwarz zum 400. Geburtstag (19. Februar 2021, DLF, Büchermarkt)

Insa Wilke hat mit Michael Braun und mir über die Greifswalder Barocklyrikerin Sibylla Schwarz gesprochen, die von 1621 bis 1638 lebte und eine erstaunliche Fülle von Gedichten hinterlassen hat. Bereits 1650 edierte der Magister und Theologe Samuel Gerlach eine Gesamtausgabe ihrer Werke. Anlässlich des 400. Geburtstag kann man Sibylla Schwarz mit einer ganzen Reihe von Publikationen neu entdecken. Welche das sind? Das ist nachzuhören hier.

Tove Ditlevsen: „Kindheit“, „Jugend“ und „Abhängigkeit“ (28. Januar 2021, ZEIT online)

Tove Ditlevsens „Sucht“ stand in den 1980ern im Bücherregal einer guten Freundin. Ich erinnere mich an das Cover, aber nicht mehr daran, ob ich das Buch damals auch gelesen habe. Dass nun die drei Romane, mit denen Ditlevsen den Werdegang ihrer Ich-Erzählerin zur Autorin, aber auch die Härten ihrer Kindheit und Jugend und ihrer Abhängigkeit erzählt, neu übersetzt worden sind, ist sehr löblich. Hier das Lob.

Mely Kiyak „Frau sein“ und Deniz Ohde „Streulicht“ (Januar/Februar 2021, Frankfurter Hefte)

Über zwei Bücher, die über die Bedingungen der Sozialisation von Frauen nachdenken, schreibe ich in den Frankfurter Heften. Mely Kiyaks Bericht ihres Werdegangs zur Autorin und Deniz Ohdes Roman „Streulicht“ lassen sich in gewisser Hinsicht gut vergleichen. Sie zeigen, dass sich etwas getan hat in Sachen Emanzipation, sie zeigen aber auch, dass der Weg, sich aus den lähmenden Fesseln der eigenen Herkunft zu lösen, noch immer gerade Frauen eine Menge Kraft abverlangt. Mehr dazu hier oder im Heft, das auf der Seite bestellt werden oder in gut sortierten Bahnhofsbuchhandlungen erworben werden kann.

Spiegelungen. Zum Tod von Barbara Köhler (11. Januar 2021, DLF, „Kultur heute“)

Barbara Köhlers Gedichtbände, unter ihnen „Istanbul, zusehends“, aber auch „Deutsches Roulette“, mochte und mag ich sehr. Nun ist Barbara Köhler, die ich zum ersten Mal beim Erlanger Poetenfest erlebt habe, wo sie den Übersetzerpreis für ihre Übersetzung von Gertrude Steins „Tender Buttons“ bekommen hat, nach langer Krankheit im Alter von 61 Jahren verstorben. Ihr Werk in gebotener Kürze zu würdigen, ist nicht möglich. Wer besser verstehen möchte, was Barbara Köhlers Lyrik ausmacht, lese die Laudationes, die Manfred Koch in Staufen anlässlich der Verleihung des Peter-Huchel-Preises gehalten hat, oder die von Nico Bleutge anlässlich des Wilhelm-Meister-Preises. Im Gespräch mit Doris Schäfer-Noske im Deutschlandfunk war leider wenig Zeit, um Barbara Köhlers Werk so zu würdigen, wie es nötig wäre.