Notizen zu Theodor W. Adornos „Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit“ und Andreas Maiers „Die Familie“ (Frankfurter Hefte, Juli/August 2019)

In Ausgabe 7/8 mache ich mir Gedanken zu Andreas Maiers jüngstem Teil seines Zyklus „Ortsumgehung“. Ich möchte behaupten, dass die Sprache dieses Romans eine Art Gegensprache zu der des Verdrängens darstellt. Den Roman empfehle ich sehr zur Lektüre, er gehört für mich zu den wichtigsten, die ich bisher in diesem Jahr gelesen habe. Ein Link zum Essay findet sich hier.

Der steigende Wert der Selbstdefinition (Frankfurter Hefte, Juni 2019)

Anhand der Geschichte der Tätowierung lässt sich Kultur- und Religionsgeschichte als Mediengeschichte erzählen. Das Medium der Tätowierung, der Körper, das sichtbare »Ich bin« eines Menschen wird durch die Wahl der tätowierten Motive auch zu einem Statement des Ichs in seiner Subjektivität und Individualität. Mit Paul-Henri Campbell habe ich für die Frankfurter Hefte über sein Buch „Tattoo & Religion“ gesprochen. Nachlesen kann man das Interview hier.

„Die Freischwimmerin“. Über zwei Bände von Monika Rinck (25. April 2019, Der FREITAG)

Ja, ich gebe es zu, es besteht ein Zusammenhang zwischen meiner Begeisterung für das Schwimm-Kapitel in Monika Rincks Münsteraner Poetikvorlesung und meiner eigenen Schwimmsucht. Nichtsdestotrotz gehören Rincks Gedichte, Essays, Lieder zu den mir liebsten Lektüren der jüngeren Zeit. Und so habe ich meiner Begeisterung über den Sammelband „Champagner für die Pferde“ und den neuen Gedichtband „Alle Türen“ in einem Artikel im FREITAG auch alle Türen geöffnet. Lust und Freude sind ja auch im Kritikerinnenalltag nicht so selbstverständlich, wenn es also mal der Fall ist, dann Champagner! Galopp! Ab ins Wasser!

Von Korallen sprechen (mare April/Mai 2019)

In der Ausgabe April/ Mai 2019 ist der Essay „Von Korallen sprechen“ erschienen, den Paul-Henri Campbell und ich im Sommer 2018 gemeinsam geschrieben haben — eine sehr glückliche und produktive Zusammenarbeit! Wir erzählen darin, wie die Geschichte des Great Barrier Reef im 20. Jahrhundert mit literarischen Mitteln erzählt wird und stellen einige Gedichte vor, die Paul-Henri Campbell ins Deutsche übersetzt hat. Kat Menschik hat Illustrationen aus ihrer so charaktervollen Feder beigesteuert und nun „schwimmt“ der Text hinaus ins Offene und Freie!

„Cherubinischer Staub“ und „geschriebes. selbst mit stein“ (Deutschlandfunk, 11. März 2019)

Vor Weihnachten haben Michael Braun, Jan Wilm und ich für den Büchermarkt über zwei im Jahr 2018 erschienene Gedichtbände gesprochen. Der Büchermarkt spricht in diesem Zusammenhang von „Stimmen lyrischer Sprachmagie“: Christian Lehnert sucht nach der Präsenz des Göttlichen. Der Hermetiker Rainer René Mueller erkundet in der Tradition Paul Celans den „Hallraum“ deutscher Unheilsgeschichte. Beide Autoren knüpfen damit an religiös-theologische, beziehungsweise kulturelle Existenzfragen an.
In Muellers Band hab ich eines der für mich schönsten Gedichte seit langem entdeckt.
Nachhören kann man den Beitrag hier.