Rezension „Sphinx“ von Anne Garréta (Der Freitag)

Es gibt Bücher, über die man dringend diskutieren möchte, die einen intensiven Nachhall erzeugen. Sphinx von Anne Garréta zählt in diesem Jahr zu diesen Büchern, wie sonst noch Didier Eribons autobiografisch-soziologische Reflexion Rückkehr nach Reims. Der Roman der 1962 geborenen Garréta, der bereits 1986 im französischen Original erschien, ist eine Liebesgeschichte aus dem Pariser Nachtleben der 80er Jahre. Er beginnt wie ein Bildungsroman. Die Hauptfigur, ein/e Theologiestudent/in, ist auf einer Sinnsuche, durch von Stroboskoplicht und Beats durchzuckte Diskotheken, durch die Cabarets und Stripteaselokale der Stadt. Das faszinierend Beunruhigende an Sphinx ist seine formale Besonderheit. Anne Garréta schreibt der jungen Erzählfigur kein grammatisches Geschlecht zu, sie lässt auch das Geschlecht des begehrten Objekts offen, ein Kunstgriff der Oulipoten, jener Autorengruppe, die durch formale Zwänge die Sprache zu erweitern versucht. Weiterlesen!

Patti Smith wird 70 (Frankfurter Hefte)

Immer wieder war er als Kandidat für den Literaturnobelpreis im Gespräch gewesen. Am 13. Oktober 2016 geschah dann, womit keiner mehr ernsthaft gerechnet hatte.Maik Brüggemeyer etwa, Redakteur beim Musikmagazin
Rolling Stone, kommentierte im Deutschlandfunk: »Jahrelang hatten wir in der Redaktion vor der Verkündung immer wieder darauf spekuliert, hatten Jahr für Jahr Vorbereitungen getroffen. In diesem Jahr nicht. Und dann war es soweit«: Bob Dylan, am 24. Mai 1941 als Robert Allen Zimmerman in Duluth, Minnesota geboren, erhält den Nobelpreis für Literatur Lesen!